Veröffentlicht am: 04.10.17

Immobiliensanierung

„Sanierungsbedürftige Immobilie zu verkaufen“ – ein Angebot, das nicht unbedingt jeden Interessenten sofort anspricht. Die Sanierung einer Immobilie ist ein Thema, das zwar jeden Eigentümer betrifft, aber gerne umgangen wird. Wieso sich eine Sanierung jedoch lohnt und wie Sie davon profitieren, erklärt Ihnen der folgende Beitrag.

Sanierung steigert den Kaufpreis

Obwohl eine Sanierung immer mit Arbeit und Kosten verbunden ist, sollten Sie sich regelmäßig darum kümmern. Denn wenn eine Immobilie nicht hin und wieder saniert wird, verliert sie an Wert. Das Objekt entspricht dann nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und bedeutet hohe Energiekosten für die Bewohner. Zudem nimmt die Bausubstanz im Laufe der Zeit eventuell Schaden und muss ausgebessert werden, um den Schaden frühzeitig möglichst gering zu halten.

Wer die anstehenden Sanierungsarbeiten immer wieder vor sich herschiebt, verliert im Laufe der Jahre immer mehr von seinem investierten Geld. Der Wert des Objekts sinkt immer weiter, sodass die Immobilie womöglich in Zukunft nur noch ein Verlustgeschäft darstellt.

Plan festlegen und Sanierungsarbeiten gezielt durchführen

Für alle, die das Thema „Immobiliensanierung“ gerne ignorieren und immer weiter nach hinten verschieben, lohnt sich die Erstellung eines Sanierungsplans. Denn es gibt einige Arbeiten, die in regelmäßigen Intervallen erfolgen sollten. Ähnlich wie bei Wartungsarbeiten an einem Auto muss man sich auch um das eigene Haus regelmäßig kümmern. Folgende Liste zeigt übersichtlich, wann welche Arbeiten notwendig oder sinnvoll sind:

  • Alle 20 Jahre: Wasserleitungen erneuern lassen
  • Alle 25 bis 30 Jahre: Dach decken
  • Alle 20 bis 40 Jahre: elektrische Schalter erneuern lassen, Steckdosen austauschen
  • Alle 30 bis 50 Jahre: elektrische Leitungen erneuern lassen und eventuell einen neuen Sicherungskasten einbauen lassen

Darüber hinaus sollten immer wieder energetische Sanierungsarbeiten durchgeführt werden, die einen niedrigen Energieverbrauch im Haus gewährleisten. Dazu gehört etwa der Einbau neuer Fenster genauso wie der Einbau neuer Heizkörper. Auch eine neue Heizungsanlage wird irgendwann fällig werden. Über Dämmarbeiten sollte man ebenfalls als Eigentümer einer Immobilie nachdenken.

Zusätzlich sorgen Renovierungsarbeiten dafür, dass die Immobilie weiterhin optisch anspricht und zum Wohnen einlädt. Deswegen sollten Sie das Objekt nach Bedarf streichen und tapezieren. Das Erneuern der Bodenbeläge sowie der Einbau von neuen Badsanitärarbeiten fällt ebenfalls in die Kategorie „Renovierungsarbeiten“.

Sanierungsarbeiten besser nicht auf die lange Bank schieben

Wenn etwas Mühe macht und nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, wird es gerne vergessen. Ganz ähnlich halten es viele Eigentümer mit der Ausführung verschiedener Sanierungsarbeiten. Dabei sollte man diese keinesfalls lange aufschieben. Denn wenn ein Dach undicht ist, Elektroleitungen beschädigt sind oder Wasserrohre marode sind, besteht die Gefahr von noch schlimmeren Schäden. Kommt es aufgrund der aufgeschobenen Sanierungsarbeiten zu einem Wasserrohrbruch oder gar zu einem Brand, so erwarten Sie weitaus höhere Kosten und deutlich mehr Arbeit. Glücklicherweise sind die meisten Sanierungsarbeiten nur alle 20 bis 50 Jahre notwendig, sodass man sich ausreichend darauf vorbereiten kann.

Die energetischen Sanierungen betreffen weniger die Sicherheit, stellen jedoch den Wert Ihrer Immobilie sicher. Nur wenn Wohnobjekte heutigen Standards entsprechen, kann man sie zu einem lohnenswerten Verkaufspreis anbieten. Sollten Sie selbst in der Immobilie wohnen, lohnt sich die Sanierung natürlich ebenfalls. Denn in diesem Fall profitieren Sie von niedrigen Heizkosten und besitzen gleichzeitig eine wertstabile Immobilie.

Obwohl die Renovierungsarbeiten nur eine geringfügige Rolle für die Werterhaltung einer Immobilie spielen, sollten sie nicht vernachlässigt werden. Denn ein frisch renoviertes Haus lässt sich nicht nur besser verkaufen, es verspricht zudem höheren Wohnkomfort.



Verschiedene Möglichkeiten zur Abdeckung der Kosten

Die Kosten für eine Immobiliensanierung sind immer vom Aufwand abhängig und können unter Umständen mehrere tausend Euro betragen. Deswegen ist es wichtig, sich vorab zu überlegen, wie die anfallenden Kosten gedeckt werden sollen. Grundsätzlich kommen zwei Wege infrage: Die Finanzierung über einen Kredit oder die Deckung der Kosten durch gesparte Rücklagen.

Viele Banken bieten ihren Kunden spezielle Wohnkredite an, die sehr gut geeignet sind, um Sanierungsarbeiten damit zu bezahlen. Je mehr Angebote man sich einholt, desto mehr kann man bei dem jeweiligen Kredit an Geld sparen. Zusätzlich sollte man aber unbedingt Rücklagen bilden. Wer Bestandsimmobilien besitzt, der sollte pro Quadratmeter Wohnfläche mindestens 1€ monatlich sparen. Bei Neubauten genügt es, pro Jahr 0,5% des Kaufpreises oder 50 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat zu sparen. Da Sanierungen nur sehr selten notwendig sind, hat man in der Regel mehrere Jahrzehnte Zeit, um genügend Geld zu sparen, damit die Sanierungsarbeiten nicht zu finanziellen Engpässen führen. Zudem sind Sie dank der Rücklagen weniger auf einen Kredit angewiesen, sodass Sie von besseren Zinssätzen profitieren.